Verstehen ist eine Reise ins Land eines Anderen

Es herrscht Stille in diesem Blog. Seit langer Zeit. Warum eigentlich? Diesen Blog haben Selçuk und ich vor Jahren gemeinsam geplant. Ich lebte in Frankfurt. Er lebt in Istanbul. Die Gezi Bewegung hat uns zusammen geführt. Aus unseren Blickwinkeln haben wir sie gemeinsam beobachtet. Und irgendwann entschieden wir, wir reden und denken nicht nur zusammen. Wir schreiben das auch auf.

Heute ist alles anders. Ich bin weggegangen aus Deutschland. Selçuk ist geblieben, in seinem Istanbul. Er kann ohne den Bosporus nicht leben. Sagt er. Doch auch ihm kommt immer wieder einmal ein 'vielleicht gehe ich nach ...' in den Sinn. Wir bleiben zwei Reisende in dieser Welt, selbst dann, wenn wir am selben Ort ausharren.

Das Reisen nach Istanbul hat seit längerem sein Ende für mich. Und damit auch die bisherige Konzeption des Blogs. An einem Ort zu sein - nun in Jordanien - und das für mich zuerst Fremde zu beobachten und zu beschreiben. Einfach so. Wie ich es sehe. Das ist der Perspektivwechsel für mich, von dem aus ich in Zukunft meine Texte formulieren werde.

Warum machen wir dann hier nicht einfach weiter, haben wir uns oft gefragt. Ja, warum eigentlich nicht.