Themensammlungen

Die Welt aus der Sicht eines Achtjährigen


Dezember 2019

Das Reisen hat seit längerem sein Ende. Und damit auch die Konzeption des Blogs. An einem Ort zu sein und das für mich zuerst Fremde zu beobachten und zu beschreiben. Einfach so. Wie ich es sehe. Das ist der Perspektivwechsel für mich seit längerer Zeit, von dem aus ich in Zukunft meine Texte formulieren werde.


Watch – Schau hin! (wird fortgesetzt - vielleicht - aber dann aus Jordanien und dann auch ganz anders)

Erst war es nur der Schriftzug "Baqiya wa Tatameded" an meiner Seminarwand, der mich aufgerüttelt hat. Mittlerweile sind es Sätze wie "Boah eyh, guck, der hackt dem ja den Kopf ab!" ausgerufen von einem 12jährigen mit Blick auf sein Smartphone, eines Nachmittags während der Hausaufgabenhilfe. Solche Berichte von Betreuern aus den Jugendzentren über die Faszination des Jihad mit all seinen Grausamkeiten unter den Jugendlichen schrecken mich auf. Was passiert da? Welche Faszination übt diese Kampfansage gegen die "Ungläubigen" und diese Brutalität auf sie aus? Denn es sind nicht nur Erwachsene, die sich als überzeugte radikale Muslime gegen das westliche Denken und den westlichen Lebensstil entscheiden, diesem den Kampf ansagen und in den Jihad ziehen. Kinder und Jugendliche versammeln sich in Online-Netzwerken, sind fasziniert und wollen "mitmachen". Bereits 13jähre reis(s)en nach Syrien aus und müssen mühsam wieder eingefangen werden. 
Nicht nur Eltern haben Verantwortung für diese Kinder und Jugendliche. In der Gesellschaft selbst hat ein Denkprozess anzufangen, darüber, was und vor allem, warum dies geschieht.

Unterwegs im Iraq 

Unterwegs zu den Flüchtlingslagern im Nordiraq.

Beutefrauen (wird fortgesetzt)

Über vieles wird nicht gesprochen. Damals nicht und heute nicht. Aus Scham. Aus Angst vor dem Verlassen und dem Verstossen werden. Vor allem aber aus Schmerz über die angetane Verletzung, die niemals so richtig wieder heilen wird. Es hat lange gedauert, bis unsere Großmütter und Mütter erzählt haben, was ihnen widerfahren ist. 
Und auch heute sind es nur wenige Mutige, die laut werden und sich zu erkennen geben, die sich zeigen und die anprangern, was da gegenwärtig noch immer und immer wieder mit Frauen passiert.
Sie schreien es hinaus in die Welt. Jetzt! – Schaut hin! Tut etwas!
Und sie tun dies nicht wie unsere Großmütter und Mütter erst Jahrzehnte später, nachdem der Schorf über den Wunden endlich abgegangen und nur noch die Narben sichtbar sind.
Nein. Sie sprechen jetzt und hier und heute und auch nicht unter vorgehaltener Hand der Nachbarin ins Ohr. Sondern sie schreien es hinaus in die Welt diese Menschenunwürdigkeit an Menschen von Menschen.


Istanbul Geschichten (wird fortgesetzt, wenn reisen wieder möglich ist )

Eine Reihe, in der ich über Erlebtes aus der Stadt berichte – beginnen mit Mehmet Bey, dem Schuhputzer in Beyköz; mit Achmed, der in Eminönü die Schuhe poliert ... .
Übrigens, manchmal bin ich doch erstaunt. Nicht darüber, was "Reisende" so erleben, sondern darüber, wie sie darüber berichten. Insbesondere dann, wenn es darum geht, Nachreisenden behilflich sein zu wollen. Falko ist so ein Reisender, ein "Reisebegeisterter", schreibt er.  Er berichtet von seinen Erfahrungen mit "Touristenfallen." In Istanbul sind ihm gleich mehre aufgefallen und unter anderem auch der "Schuhputztrick". 
Wem ist das nicht auch schon einmal passiert? Da fliegt einem ganz plötzlich eine Bürste vor die Füße. Wer aufmerksam ist, der bemerkt sofort, sie ist nicht einfach von einem Schuhputzer verloren worden, sondern sie wurde ganz gezielt geworfen. Der "Trick" einiger Schuhputzer, mit der Hoffnung, dass man diese dann aufhebt und ihm zurückgibt. So kann er ganz einfach in Kontakt mit einem möglichen Kunden kommen, ohne ihn direkt anzusprechen. 
Ja, es kann schon sinnvoll sein, solche Tricks zu kennen. Daraus jedoch eine Story zu produzieren, "gutmütige Touristen" sollten durch diese "Masche" betrogen werden, da als Dank für das Aufheben der Bürste das unentgeltliche Schuheputzen angeboten werde, um im Nachhinein "recht dreist" dafür "20-25 TL" zu verlangen – das deutet dann doch mehr auf nicht zu viele Reiseerfahrungen eines solchen "Reisebegeisterten" hin. 
Ich habe einige Schuhputzer in Istanbul aufgesucht, diese Personen mit ihrem "fiesen Spiel", die einem nach Falko dann auch noch "Beschimpfungen" mit auf den Weg geben, wenn man nicht mitspielt.
Weitere Begegnungen und Erlebnisse während meiner Streifzüge durch diese Stadt werden folgen.

Schreibt da doch noch jemand? –  Texte, Berichte und Einschätzungen zur Situation in der Türkei (wird fortgesetzt)

Nicht erst seit dem jüngsten Putschversuch in der Türkei ist mit Sorge zu beobachten, wie versucht wird, die Sichtweise auf die Geschehnisse im Land zu vereinheitlichen und unliebsame andere Einschätzungen zu ignorieren, ja gar zu eliminieren. Medienhäuser werden geschlossen, Journalisten entlassen oder gar verhaftet. Das andere Denken soll mundtot sein. Doch es ist nicht nur die Berichterstattung, auf die massiv Einfluss genommen wird. Wissenschaft, Kunst und Literatur sind ebenfalls angewiesen, stromlinienförmig der offiziellen Gedankenlinie zu folgen, andernfalls kommt es zu Berufsverbot und zur Entfernung der Publikationen aus den Buchläden des Landes. In diesem Blogteil werden wir versuchen, unseren Teil mit dazu beizutragen, dass Wichtiges nicht ganz verloren geht, und Stimmen gehört werden können, auch wenn sie einigen unbequem sind. Hier wird versucht, Menschen aus den Schubladen wieder herauszuholen, in die sie aufgrund von Zuschreibungen und Hysterie hineingeschoben wurden. Es geht um die Freiheit von Denkprozessen jedes Einzelnen, auf die jeder ein Recht hat, dass sie angehört oder gelesen werden. Bücher in einem Müllcontainer sind ein düsteres Zeichen für die Zukunft eines Landes.

Türkei. Beobachtungen & Gespräche (wird fortgesetzt - irgendwann)


Jugendliche heute. Bilder von gestern? 

Die Jugendlichen. Viel wird von ihnen geredet und über sie geschrieben. Insbesondere wenn sie nicht so erscheinen und sich nicht so verhalten, wie es ihnen zugedacht ist. Diese Lebensphase des Aufwachsens eines Menschen wird von vielen Seiten genau beobachtet. Geht es doch darum, den Einzelnen aus dem behüteten, von Erziehungsnormen eingegrenzten Raum nun Schritt um Schritt in den öffentlichen Raum zu entlassen. Auch in diesem Blogteil wird genau hingesehen. Welche Bilder zeichnen wir? Welche Erklärungsmuster werden genutzt? Welche Angebote – Ge- aber auch Verbote – werden präsentiert, um Jugendliche auf dem Weg in das Erwachsensein zu begleiten ... 

Jugendliche heute – in Jordanien – mit Gedanken gegen die Islamophobie – könnte hier entstehen ...